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Wir sind doch normal! RSH fördert alle

  • Writer: Volodymyr Diachenko
    Volodymyr Diachenko
  • Dec 17, 2024
  • 4 min read

Updated: Mar 6

Diese Erfahrungsberichte haben zum Ziel, für die Themen Ausgrenzung und Gemeinschaft im Schulleben zu sensibilisieren. Unser Umgang hat im Allgemeinen ein sehr gemeinschaftliches, soziales, positives und respektvolles Flair! Wir kommen gerne zur Schule, weil Schule für uns ein sicherer Ort ist. Dies sollte nicht die angenehme Atmosphäre der Schule schmälern. Es kann kein perfektes System geben, deshalb schaffen wir einen Blick für einen noch bewussteren Umgang miteinander. Wir erleben alle ab und zu Situationen, in denen wir uns als Außenseiter fühlen – aber unser Schulleben ist wie eine große Familie: wir wachsen miteinander!


Förder-Kurse sind für Kinder gedacht, die besondere Hilfe benötigen, sei es beim Lernen, Lesen oder Sprechen. Vielleicht muss ein Schüler mehrmals einen Text lesen oder braucht ein bisschen mehr Zeit bei einem Thema in Mathe. Die Förder-Schüler*innen arbeiten oft in kleinen Gruppen, bestehend aus 3 bis 7 Kindern des jeweiligen Jahrgangs. Die Gruppen sind mit Absicht so klein, damit die Lehrkraft jedem einzelnen mehr Aufmerksamkeit geben kann und es zu weniger Störungen kommt. 


Sollte man merken, dass die Aufgaben zu einfach werden, kann man auch in eine Klasse wechseln, in der es Aufgaben gibt, die dem richtigen Niveau mehr entsprechen. Unterstützung kann es in mehr oder weniger Hauptfächern geben, je nachdem, auf welchem Leistungsstand der oder die Schüler*in ist.


Vier Lernende teilten ihre Erfahrungen im Förderprogramm mit mir. 


„Wir sind die einzigen.”


„Man kann schnell auf uns kommen. Das ist peinlich.”


Aber was ist daran peinlich?


„Wir sind ‘förder’...”


Trotz alledem fühlen sich die Schüler*innen im Förderprogramm gut aufgehoben. 

Ist es also doch nicht schlimm, ein „Förderkind” zu sein?


„Ich finde die Idee gut, dass wir individuell Unterstützung bekommen.”


Es gibt verschiedene Lehrer an der RSH, die den Schüler*innen ihren Stoff auf die unterschiedlichsten Weisen beibringen.


„Es kommt immer auf den Lehrer an", sagen alle.


Die Lernenden sagen, dass es viele Lehrer an der RSH gibt, die sich sehr viel Mühe geben, um den Unterricht möglichst interessant und „cool” zu gestalten.


„Die meisten Lehrer haben Humor.”


Die Schüler*innen wünschen sich dennoch, dass sie anders bezeichnet werden. Es wäre besser, wenn die Lehrer sagen würden: „Die Kinder, die jetzt mit dem und dem Lehrer unterricht haben, dürfen jetzt gehen”, anstatt sie direkt als „Förderkinder” zu betiteln. Speziell das Wort „Förderkinder”, gibt manchen Schüler*innen das unangenheme Gefühl dumm zu sein.


„Manche Lehrer denken, dass wir dümmer sind, oder Dinge nicht so schnell kapieren”, behauptet ein/eine Schüler*in. Als Konsequenz könnten manche Lehrer, bestimmte Schüler etwas in den Hintergrund rücken und sie im schlimmsten Fall gar nicht mehr unterstützen.


„Ich finde, wir sind normal, aber wir können noch nicht so schnell lernen. Vielleicht haben wir woanders unsere Stärken.”


Das ist ein entscheidender Punkt unter den Schüler*innen mit Förderstatus: Förder ist etwas völlig Normales.


„Ich finde es schon krass, dass JEDER hier ,normal’ sagt… Das kommt davon, weil manche Lehrer uns zeigen, dass wir nicht normal sind.”


Dieser/Diese Schüler*in findet, dass eher Lehrer die sind, die sie von den anderen Mitschülern ausgrenzen.


„Manche sind anders zu uns und behandeln die anderen normal.” Die anderen stimmten zu. Hier wird „normal” betont.


Die Schüler*innen sagen aber auch, dass die Zusammenarbeit mit Lehrern immer besser klappt und die Ausgrenzung mit der Zeit langsam verschwindet. Sie sagten alle, dass das Programm in den letzten Jahren viel besser geworden ist.


Obwohl manche Interaktionen mit Lehrpersonen etwas unangenehm sein können, meinen die Lernenden, sie erleben Mobbing im wahrsten Sinne nicht.


Sie sagen, dass sie mit ihren Mitschülern keine Probleme haben und sie einander respektieren.


„Ich habe nie Disrespekt mitbekommen”, sagte ein/eine Schüler*in.


„Ich habe keine Sprüche abbekommen.”


„Wenn jemand ein bisschen längere Zeit braucht, um etwas zu lernen, ist es halt so. Man kann ja nichts machen.”


Aber in den vergangenen Jahren wurden wir „sprachlich” ausgegrenzt. Andere Mitschüler und ihre Lehrpersonen haben die Schüler im Förderprogramm als „e-Kinder” und „inklusiv” bezeichnet. Es war nicht die Absicht der Lehrer, die Schüler niederzumachen, sie mögen es nur nicht, wenn sie als „anders” bezeichnet werden, denn sie finden sich sehr normal. Das sind sie ja schließlich auch.


Die Gemeinschaft im Förderprogramm hält die Schülerinnen und Schüler zusammen. „Wenn jemand ein Problem hat, sagen wir es auch, oder wenn jemand Hilfe braucht, helfen wir auch dabei.”


„Wir stehen uns gegenseitig zu”, sagen die Schüler*innen über ihre Freundschaft.


„Wir helfen uns immer gegenseitig. Wenn ich z.B. Mathe Hilfe brauche…oder Deutsch, dann machen wir gerne Partnerarbeit.“


„Um es so zu sagen, Förder ist für uns wie die Hölle, ich wurde in die Hölle geschickt mit meinen Engel,” sagte eine Schülerin und die anderen lachten.


„Weil wir alle die gleichen Erfahrungen gesammelt haben, hat es uns mehr zueinander [gebracht], deswegen hat man die andere Person gegenüber verstanden."


Ein Schüler meinte, dass einer in Deutsch besser ist, der andere in Mathe, die andere in Englisch: „Wir haben alles zusammen geschafft.”


Ein Schüler hat vorgeschlagen, mehr schriftlich zu arbeiten, ein anderer meinte, mündlich sei besser. Noch eine meint, Schule wäre einfacher, wenn sie genauso wie andere Schüler gesehen werden.


An der RSH gibt es diverse Hilfestellungen, um Mobben vorzubeugen. Z.B. findet in den Klassen 5-7 einen wöchentlichen Klassenrat mit Unterstützung der Schulsozialarbeit statt. Hier werden individuelle Fälle und Hürden in der Klasse besprochen und Lösungsansätze gemeinschaftlich gesucht und durchgeführt. Außerdem gibt es die „No Blame“ und „Aktiv zum Wir“ Projekte, wie man als Team zusammenwächst. Sozialarbeiter*innen und Beratungslehrer*innen sind natürlich auch im Team. Bei Problemen kann man sich an sie wenden.


 
 
 

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